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Träumerisch zeigen sich bunte Blumen, grüne Blätter. Es wirkt fast, als wären diese lebendig. Celina spürt einen lauwarmen Windzug. Sie muss lächeln. Vor ihrem Auge tanzen gelbe, rote und weiße Schmetterlinge. Diese Schönheit wärmt ihr krankes Herz.

 

Ja, Celina war krank. Sie hatte einen Tumor in ihrer Lunge, ihre Eltern können sich jedoch keine Operation leisten. Sie sind auch nicht versichert. Ihr gesamtes Geld geben sie für Celinas verbleibendes Leben aus. Sie soll die Zeit, die ihr bleibt, genießen.

 

Celina zieht einen rosa Strich auf der Leinwand. Der Mund eines Jungen, er lächelt. Er lächelt den Betrachter von ihrem Bild aus an. Die Schmetterlinge sind um ihn und haben keine Furcht vor ihm. Ein Mädchen sitzt neben ihn im Gras, blickt zu ihm hoch und lächelt. Die schmalen Lippen, die blasse Haut, die blau-grünen Augen, die roten Locken – Celinas Ebenbild. Im Gegensatz zu der wahren Celina sieht diese jedoch völlig gesund aus. Sie hat Freude.

 

Ihre Kunstlehrerin lobt sie gerne für ihr Talent. „Mit so jungen Jahren bereits ein so großes Talent“, spricht sie immer. Doch was nützt das Talent, wenn man früh sterben muss? Diese Frage muss sich Celina oft stellen. Vor allem, wenn sie malt. Ihre Bilder wirken zwar fröhlich, doch in ihrem Inneren ist alles düster. Ihre Bilder drücken ihre Wünsche und nicht ihre wahren Gefühle aus.

 

Sie lässt kopfschüttelnd ihren Pinsel sinken. Auf einmal verspürt sie den Drang das Bild zu verändern. Sie mischt mehr schwarz in ihren Farben. Aus den Schmetterlingen werden Fledermäuse, die den Jungen und die Celina auf dem Bild attackieren. Der Blick des Jungen wird Angst erfüllt. Die Celina auf dem Bild weint. Aus den grünen Bäumen wurden verdorrte Bäume. Die Blumen werden Flammen, die aus dem Boden kommen und alles in ihrer Nähe verschlingen. Die Sonne wird eine zerbrochene, düstere Kugel.

 

Sie legt den Pinsel zur Seite, als das Bild vollendet ist. Tränen stehen in ihren Augen, aber sie fühlt sich frei, erlöst. Als sei die Leere in ihrem Inneren in dem Bild gefangen.


© by Kit Kat


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