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Ich saß auf einem unbequemen Stuhl. Das Piepen der Maschinen umgab mich. Ich blickte die unbekannte Frau an. Unbekannt? Ihr blasses, krankes Gesicht hatte etwas Befremdliches an sich. Dennoch, an den Lachfalten erkannte man diese Frau – meine Mutter.
„Standardoperation“, sagten die Ärzte, doch dann bekam sie mitten auf dem OP-Tisch eine Herzattacke. Der Schlag setzte plötzlich aus. In dieser Sekunde schien die Welt um mich herum unter zu gehen.
Ich hatte nur noch meine Mutter. Ich bin ein Einzelkind. Zu meinem Erzeuger habe ich jeglichen Kontakt abgebrochen. Er wollte das Sorgerecht allein für sich. Meine Mutter hätte ich erst wieder getroffen, wenn ich erwachsen geworden sei. Gerade dieser Zeitpunkt zeigt mir auf, dass die Entscheidung bei meiner Mutter zu bleiben richtig war.
Es gibt nichts schlimmeres als die Frau, zu der man immer aufgeblickt hat, in so einer Verfassung zu sehen. Man weiß, dass man nichts tun kann. Nur warten. Nur einfach da sein.
Etwas kaltes strich über mein Handgelenk, ich bekam eine Gänsehaut.
„Mutter“, rief ich aufgeregt und sah sie erwartungsvoll an.
„Hallo Schatz... Ich... habe dich... lieb“, flüsterte sie mit rauer Stimme. Sie zuckte. Die Maschine piepte lauter. „Mutter?“
Der Arzt und eine Schwester stürzten in den Raum. Ich wurde aus dem Zimmer gescheucht. Blickte durch ein kleines Glasfenster zu meiner Mutter. Der Arzt versuchte ihr Leben zu retten.
Meine Augen wurden feucht und liefen über. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, wo der Arzt versuchte das Leben meiner Mutter zu retten. Er wandte sich von ihrem Leblosen Körper ab. Er hatte alles getan und doch nichts erreicht. Ein undefinierbarer Schmerz durchzuckte meinen gesamten Körper und traurig sank ich auf einen Stuhl. Wo sollte ich hin? Mein Handy ließ mich aufschrecken. Vorsichtig nahm ich ab. „Hallo?“
„Hallo Rose, hier spricht dein Vater...“
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